Franz Merkel, vom Mönch zum ev. Pfarrer

     Pfarrer Franz Merkel in Gödenroth, 1560 bis 1608


Die Geschichte des Franz Merkel, erster geprüfter protestantischer Pfarrer in Gödenroth in post- reformatorischen Zeiten, ist ausgesprochen tragisch.

Wie alle postreformatorischen Geistlichen war auch er zuvor für die katholische priesterliche Laufbahn bestimmt. Der Winzersohn aus Enkirch war junger Mönch der "Brüder vom gemeinsamen Leben" im Kloster Wolf an der Mosel, eines freidenkerischen Ordens, dessen Mönche schon früh mit Martin Luther korrespondierten. Als das Kloster aufgelöst wurde, gehörte er zur Gruppe derjenigen, die konvertierten. In Gödenroth fand er seine Pfarrstelle, heiratete vermutlich 1564 und widmete sein Leben ganz seiner Gemeinde und seiner Familie. Die genaue Zahl seiner Kinder ist nicht bekannt, es waren mindestens 9, vielleicht auch 12 Kinder. Er überlebte sie alle: Pestwellen, Hunger und Krankheit raubten ihm seine Zukunft und seine Versorgung im Alter.

Erblindet, als und lebensschwach wählte er im Frostwinter 1608 den Freitod, indem er sich in den Brunnen stürzte.

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